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P r o j e k t e

Kunstgruppe Ostblock

Wunsch und Wirklichkeit  
Mit einem dreitägigen Event auf dem Walzmühle-Areal in Frauenfeld feiert die seit einem Jahr beste­hende Kunstgruppe OSTBLOCK offi­ziell ihren Einstand. In einer leerstehenden Fabrikhalle hat sie ein dreihundert Meter langes Labyrinth zum Thema "Wunsch und Wirklichkeit" gebaut. Einstanden ist ein begehbares Gemeinschaft­werk mit spannenden Einblicke in Wunsch-Welten. Kunstgruppe OSTBLOCK Acht Künstler und Künstlerinnen aus dem Raum Winterthur und dem Kanton Thurgau haben sich zur Kunstgruppe OSTBLOCK zusammenge­schlossen, um mit gemeinsamen, öffentlichen Aktionen zu gesell­schaftliche und soziale Fragen Stellung zunehmen und eine Diskus­sionsplattform zu schaffen.
 
Der Winterthurer Künstler Nicola Gra­biele, spiritus rector der Gruppe, hat in Horst Gfrerer, Markus Graf, Alexandra-Mia Monkewitz, Susanne Seger, Lisa Seipel, Walter Weiss und Beat Zihlmann Gleichgesinnte gefunden, die bereits sind, nicht nur als künstlerische Individuali­sten Werke zu schaffen, sondern auch als ein Kollektiv aufzutre­ten, eben "en bloc", wo das Ge­meinsame im Vordergrund steht. Die OSTBLOCK-Projekte sollen denn auch gemeinsam erarbeitet und durchge­führt werden. Die neue Gruppe ver­steht sich nicht als Konkurrenz zu bestehenden Künstlervereinigungen der Region, ist auch kein Verein, dessen Ziele in Statuten festge­legt. Zielsetzung der Kunstgruppe OSTBLOCK sei es, so Grabiele, mit kurzen, spontanen Interventionen und unkonventiollen Ausstellungen auf wichtige Themen reagieren zu können.
Mit ihren Aktionen wollen sie festgefahrene Denkmuster durchbrechen und neue Sichtweisen eröffnen. Tabus werden ebenso wenig gescheut wie die Auseinandersetzung mit dem Publikum - ganz im Gegenteil. Die Besucher sollen die Gelegenheit haben, sich in die Diskussion einzubringen; so stehe bei ihnen nicht der Verkauf von Kunstwerken im Vordergrund, sondern der Dialog.

Erster Event Mit ihrer ersten Aktion, dem Laby­rinth, lädt die Kunstgruppe OST­BLOCK das Publikum dazu ein, sich mit den eigenen Wünschen auseinan­derzusetzen. Das Labyrinth ist ein schmaler, dunkler Gang, der die Besucher an sechs Stationen vor­beiführt, wo sie durch Gucklöcher Einblicke in Installationen erhal­ten. Die künstlerischen Arbeiten kreisen um die Themen Fernweh, Perfektion und Grazie, Glamour und Reichtum, nackte Wahrheiten zu Erotik und Sexualität, Natur-Idyl­le und schliesslich Mystik. Der Zutritt zu diesen Wunschräumen ist nur ein einem Fall, allerdings unter erschwer­ten, sprich Mut erfordernden Umständen möglich, ansonsten bleibt den Be­suchern der Zugang verwehrt. Wie im wirklichen Leben, so sei bei ihrem Labyrinth Anfang und Ende bekannt, doch wisse man nicht, was auf einen zukomme. Tatsächlich ist das Labyrinth ein abwechslungsreicher und anregender Erlebnisparcours, der für den anschliessenden Gedan­kenaustausch in eine Bar mündet. Der Aufwand, den die Gruppe für drei Tage betrieben hat, ist beacht­lich und so darf man hoffen, dass sich viele Besucher ins Labyrinth wagen.

Labyrinth Klinik Lindberg 
Die Kunstgruppe OSTBLOCK realisiert im Obstgarten der Klinik Lindberg eine begehbare Installation. Im Durchwandeln der angedeuteten Räume zwischen den Obstbäumen, kann der Besucher neue optische und emotionale Perspektiven entwickeln. Seine Sichtweise ändert sich stetig und lässt so neue Wahrnehmungsebenen zu. In der labyrinthähnlichen Anordnung der Holzkonstruktionen, welche an einen Stangenwald erinnern, bewegt sich der Besucher zwischen Lebendigkeit in Form der Bäume und zwischen statisch angeordneten Begrenzungen. Die beiden Pole organisch und organisiert stehen im Dialog zueinander. Die Gedanken des Betrachters lassen ein hin- und herschweifen zwischen Märchenwald und Spielplatz, Traumgarten und Irrgarten zu.

Archhöfe Winterthur
In der heutigen Gesellschaft ist Kunst zu einem wichtigen sinnstiftenden Kommunikationsmittel avanciert. Kunst wird nicht nur gesammelt, sondern spielt im öffentlichen Raum zunehmend eine wichtige Rolle. Kunst am Bau verschafft einem Gebäude einen emotionalen Mehrwert und unterstreicht seine Identität, indem sie sich auf seine Nutzung, seine Architektur und seinen örtlichen wie auch geschichtlichen Kontext Bezug nimmt. Die Idee von „Kunst mit dem Bau“ geht über die übliche Konzeption von Kunst am Bau hinaus. Im Fall von „Kunst mit dem Bau“ entwickelt ein Team von Kunstschaffenden unter Führung einer künstlerischen Leitung ein Konzept, das Kunst nicht als Dekoration des fertigen Gebäudes versteht, sondern als integraler Teil des baulichen Prozesses.  

Technorama Winterthur
Architekturwettbewerb (Fassade) mit BDE Architekten Winterthur

Der Turm an der nordöstlichen Gebäudeecke setzt mit seinen Proportionen einen Akzent, der nach allen Richtungen strahlt. Ein Pendant zur Eingangsituation an der gegenüberliegenden Gebäudeseite. Die städtebauliche Anordnung vereint die neu zu organisierenden Nutzungen wie Verwaltung, Labor, Werkstatt, Wohnbereich, Technikraum und Aussichtspavillon in einem kompakten Volumen mit minimalem Fussabdruck und betont gleichzeitig den öffentlichen Charakter des Gebäudes. Das neue Volumen nimmt die bestehenden Gebäudekanten auf und formt einen Abschluss, der die einzelnen Bauabschnitte als Einheit lesen lässt, dieser Eindruck wird durch die verbindende metallene Fassadengestaltung gestärkt. Der Turm wird optisch noch überhöht, da die obere offene Plattform von der Metallkonstruktion umzäunt wird. Der Erweiterungsbau und die erneuerten dreidimensionalen Fassaden nehmen Bezug zum Park und bewirken insgesamt einen präsenteren Auftritt. Die Besucherinnen und Besucher werden schon beim Ankommen mit einer Art Hommage an die Begeisterung für Technik empfangen.

Architektonischer Ausdruck     
Das Science Center Technorama zeigt mit einer gestalterischen Geste seiner Umgebung und Passanten welch besondere Nutzung im Inneren zu erwarten ist. Von der Fassadeninstallation des Künstlers Ned Kahn am Eingangsbereich aus tausenden von quadratischen Membranen, die sich im Wind bewegen und durch Lichtreflexe bezaubern, wird die Grundidee – den Industriebau zu verkleiden – weitergeleitet. Vor die lange südostseitige Fassade sowie vor die Fassaden des mehrgeschossigen Neubaus werden Stahlrahmen mit einem gitterähnlichen Gewebe vorgesetzt. Die mehrschichtig aufgebaute Fassade übernimmt unterschiedliche Funktionen und dient auch als Sonnen- und Lichtfilter für die Ausstellungsräume. Durch die Selbstschattierung der Metallkonstruktion und dem möglichen Durchblick auf die hintere dunkelfarbige Industriefassade, verändert sich die Wahrnehmung je nach Blickwinkel, Distanz und Sonnenstand. Die Öffnungen gliedert die neue Verkleidung der inneren Nutzung entsprechend. Die vorgeschlagene Gestaltung würdigt das bestehende Kunstwerk und übernimmt dessen Massstäblichkeit für die Struktur des Konstruktionsprinzips. Spiegelnde Linsen aus poliertem Aluminium nehmen Reflektionen aus dem Grün der Bäume und Pflanzen in der Parkanlage auf. Die unterschiedliche Anordnung der reflektierenden Punkte erzeugt ein Spannungsfeld über die grosse Fläche und markiert zugleich den Ausgang zum Park sowie die Vertikalität des Turms. In der Dunkelheit leuchtet das Gebäude von Innen nach Aussen, die filigrane Fassadenhülle wird inszeniert, so dass ihre Einmaligkeit beim Betrachter Neugierde weckt. Die Materialisierung der Gebäudeteile aus lichtdurchlässigen glasfaserverstärkten Kunststoffen von den Umbauarbeiten im Jahr 2002 wird nicht konkurrenziert, sondern eher ein bewusster Bezug zur Material- und Gestaltungssprache im Inneren verfolgt.